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Schimmel am Fenster erfolgreich entfernen – Alle Tipps

Inhalt

Die 5 wichtigsten Schritte zur Schimmelentfernung am Fenster:

1. Vorbereitung: Besorgen Sie Schutzausrüstung wie Gummihandschuhe, Atemschutz und Schutzbrille. Öffnen Sie das Fenster für gute Belüftung während der Reinigung.

Schimmelentfernung-schutzausrüstung

2. Schimmel entfernen und reinigen: Tragen Sie eine Lösung aus Essigwasser (1:1) oder 70%igen Alkohol auf den Schimmel auf. Bei hartnäckigem Befall kann eine Natronlösung (2 EL auf 1 Liter Wasser) helfen.

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3. Gründliche Behandlung: Reinigen Sie mindestens 20 cm über den sichtbaren Schimmelbefall hinaus, da Sporen oft unsichtbar ins Material eindringen. Verwenden Sie eine weiche Bürste für Fugen und Rillen.

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4. Nachbehandlung: Nach der Reinigung alle Oberflächen gründlich trocknen. Für besseren Schutz können Sie die behandelten Stellen mit Anti-Schimmel-Farbe oder Teebaumöl-Lösung nachbehandeln.

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5. Ursachenbekämpfung: Identifizieren und beheben Sie die Gründe für die Schimmelbildung – regelmäßig lüften, konstant heizen und die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer überwachen.

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Ein schwarzer oder grüner Belag an Ihren Fenstern ist mehr als nur ein ästhetisches Problem. Schimmel am Fenster kann Ihre Gesundheit gefährden und deutet oft auf andere Feuchtigkeitsprobleme in Ihrem Zuhause hin. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Schimmel am Fenster wirksam bekämpfen und langfristig vermeiden können.

Warum entsteht Schimmel am Fenster?

Schimmel an Fenstern bildet sich hauptsächlich durch Kondenswasser, wenn warme, feuchte Raumluft auf kalte Fensteroberflächen trifft. Besonders in der kalten Jahreszeit sind Fenster anfällig, da hier der Temperaturunterschied zwischen innen und außen am größten ist. Laut Umweltbundesamt ist die relative Luftfeuchtigkeit in Innenräumen ein entscheidender Faktor bei der Schimmelbildung.

Die Hauptursachen für Schimmelbildung an Fenstern lassen sich in mehrere Faktoren aufteilen:

Kondenswasserbildung

Der häufigste Grund für Schimmelbildung an Fenstern ist Kondenswasser. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Trifft die warme, feuchte Raumluft auf die kalte Fensterfläche, kühlt sie ab und kann die Feuchtigkeit nicht mehr halten – es bilden sich Wassertropfen. Diese Feuchtigkeit bietet Schimmelpilzen ideale Wachstumsbedingungen.

Erhöhte Luftfeuchtigkeit im Wohnraum

In einem durchschnittlichen Haushalt entstehen täglich mehrere Liter Wasserdampf:

  • Etwa 1-2 Liter pro Person durch Atmen und Schwitzen
  • Bis zu 2 Liter beim Duschen oder Baden
  • Etwa 1-2 Liter beim Kochen
  • Zusätzliche Feuchtigkeit durch Wäschetrocknen in der Wohnung

Diese Feuchtigkeit muss regelmäßig durch Lüften nach außen abgeführt werden, sonst schlägt sie sich an den kältesten Stellen nieder – häufig an den Fenstern.

Unzureichende Dämmung

Schlecht isolierte Fenster oder Wärmebrücken können zu lokalen Kältestellen führen, an denen sich bevorzugt Kondenswasser bildet. Besonders ältere Fenster ohne Wärmeschutzverglasung oder mit schadhaften Dichtungen sind anfällig für Schimmelbildung.

Mangelhaftes Lüftungsverhalten

Wer zu selten oder falsch lüftet, begünstigt Schimmelwachstum. Kipplüftung im Winter ist besonders problematisch, da die umliegenden Wandbereiche stark auskühlen können und sich dort vermehrt Kondenswasser bildet.

Falsche Raumnutzung

Eine weitere Ursache kann die falsche Nutzung des Raumes sein. Werden beispielsweise Vorhänge oder Möbelstücke zu dicht an die Fenster gestellt, verhindert dies die Luftzirkulation, und die Feuchtigkeit kann nicht abtrocknen.

Schimmel tritt an Fenstern meist nicht zufällig auf. Er ist ein Warnsignal für ein Feuchtigkeitsproblem, das behoben werden muss, bevor größere Schäden entstehen oder gesundheitliche Probleme auftreten können.

Gesundheitsrisiken durch Schimmelpilze

Schimmelpilze können ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen, besonders bei Allergikern, Asthmatikern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Sporen können Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen auslösen.

Was auf den ersten Blick wie harmlose Flecken erscheint, kann tatsächlich ernste gesundheitliche Folgen haben. Schimmelpilze an Fenstern setzen kontinuierlich mikroskopisch kleine Sporen frei, die über die Atemluft in den Körper gelangen.

Typische gesundheitliche Beschwerden durch Schimmel

Abhängig von der individuellen Empfindlichkeit und der Intensität der Schimmelbelastung können verschiedene Symptome auftreten:

  • Atemwegserkrankungen: Husten, Schnupfen, Atemprobleme bis hin zu Asthmaanfällen
  • Allergische Reaktionen: Niesen, tränende oder juckende Augen, Hautausschläge
  • Allgemeinbeschwerden: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
  • Infektanfälligkeit: Häufige Erkältungen oder Infektionen durch ein geschwächtes Immunsystem

Besonders gefährdete Personengruppen

Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Schimmelsporen als andere:

  • Kleinkinder und Babys: Ihr Immunsystem ist noch in der Entwicklung
  • Ältere Menschen: Das Immunsystem kann im Alter weniger effektiv arbeiten
  • Personen mit Asthma oder Allergien: Bei ihnen können bereits geringe Mengen an Schimmelsporen heftige Reaktionen auslösen
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem: Nach schweren Erkrankungen, Operationen oder durch chronische Erkrankungen
  • Schwangere: Sie können empfindlicher auf Umweltgifte reagieren, und manche Schimmelpilze produzieren potenziell schädliche Mykotoxine

Langzeitfolgen

Bei längerer Exposition gegenüber Schimmelsporen steigt das Risiko für:

  • Chronische Atemwegserkrankungen
  • Entwicklung von Allergien oder Asthma
  • Chronische Entzündungsreaktionen im Körper

Selbst wenn keine unmittelbaren Symptome auftreten, ist es wichtig, Schimmel an Fenstern umgehend zu beseitigen. Die gesundheitlichen Auswirkungen können schleichend sein und sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen. Besonders für Familien mit Kindern oder für Menschen mit Vorerkrankungen ist ein schimmelfreies Wohnumfeld essenziell.

Effektive Hausmittel gegen Fensterschimmel

Von Essig über Wasserstoffperoxid bis hin zu Backpulver – wirksame und umweltfreundliche Methoden, um Schimmel am Fenster zu bekämpfen, ohne zu aggressiven Chemikalien greifen zu müssen.

Bei kleineren Schimmelflecken am Fenster können Sie zunächst haushaltsübliche Mittel ausprobieren, bevor Sie zu chemischen Schimmelentfernern greifen. Diese natürlichen Lösungen sind kostengünstig, umweltfreundlich und in den meisten Fällen auch ausreichend wirksam.

Vorsichtsmaßnahmen vor der Schimmelentfernung

Bevor Sie mit der Schimmelbekämpfung beginnen, sollten Sie folgende Schutzmaßnahmen ergreifen:

  • Handschuhe tragen, um direkten Hautkontakt mit Schimmel und Reinigungsmitteln zu vermeiden
  • Atemschutz/Maske anlegen, damit keine Schimmelsporen eingeatmet werden
  • Fenster öffnen, um für ausreichend Belüftung zu sorgen
  • Alte Kleidung tragen, die nach der Reinigung gewaschen werden kann

Essig-Lösung – Das Allzweckmittel

Essig ist ein natürliches Antimykotikum und tötet viele Schimmelarten effektiv ab.

So wenden Sie es an:

  1. Mischen Sie eine Lösung aus gleichen Teilen Wasser und Essigessenz oder Haushaltsessig (5% Essigsäure)
  2. Füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche
  3. Sprühen Sie die betroffenen Stellen großzügig ein
  4. Lassen Sie die Lösung ca. 1 Stunde einwirken
  5. Mit einem feuchten Tuch abwischen
  6. Mit klarem Wasser nachwischen, um Essiggeruch zu neutralisieren

Vorsicht: Essig ist nicht für alle Materialien geeignet. Bei Naturstein, Marmor oder empfindlichen Dichtungen kann Essig Schäden verursachen.

Wasserstoffperoxid – Der Schimmelkiller

Wasserstoffperoxid (3%ige Lösung aus der Apotheke) ist ein effektiver Schimmelbekämpfer, der den Vorteil hat, keine Flecken zu hinterlassen und keinen starken Geruch zu verbreiten. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik hat gezeigt, dass Wasserstoffperoxid bei der Bekämpfung von Schimmelpilzen auf glatten Oberflächen besonders wirksam ist.

Anwendung:

  1. 3%iges Wasserstoffperoxid unverdünnt in eine Sprühflasche füllen
  2. Betroffene Stellen einsprühen und 10-15 Minuten einwirken lassen
  3. Schimmel mit einer weichen Bürste oder einem Schwamm entfernen
  4. Mit einem sauberen, feuchten Tuch nachwischen

Natron- oder Backpulverlösung

Natron (Natriumbicarbonat) kann sowohl Schimmel bekämpfen als auch unangenehme Gerüche neutralisieren.

So geht’s:

  1. 2 Teelöffel Natron in 1 Liter warmes Wasser geben und gut umrühren
  2. Die Lösung mit einem Schwamm auf die betroffenen Stellen auftragen
  3. Einwirken lassen und anschließend mit einer weichen Bürste schrubben
  4. Mit klarem Wasser abspülen und gründlich trocknen

Alkohol gegen Schimmel

Hochprozentiger Alkohol (mindestens 70%) wie Isopropylalkohol oder Brennspiritus kann Schimmelpilze abtöten.

Anwendung:

  1. Alkohol direkt auf ein sauberes Tuch geben
  2. Betroffene Stellen damit abreiben
  3. Mit klarem Wasser nachwischen
  4. Oberfläche gründlich trocknen

Wichtig: Bei der Verwendung von Alkohol auf gute Belüftung achten und offenes Feuer vermeiden!

Teebaumöl – Natürliches Antimykotikum

Teebaumöl hat stark antimykotische Eigenschaften und kann bei leichtem Schimmelbefall helfen.

Anwendung:

  1. 1 Teelöffel Teebaumöl mit 1 Tasse Wasser mischen
  2. In eine Sprühflasche füllen
  3. Betroffene Stellen einsprühen
  4. Einwirken lassen und nicht abwischen

Wichtige Hinweise zur Anwendung von Hausmitteln

  • Bei größeren Schimmelflächen (mehr als 0,5 m²) sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen
  • Hartnäckige Flecken können mehrere Behandlungen benötigen
  • Nach der Schimmelentfernung Oberflächen gut trocknen lassen
  • Textilien wie Vorhänge in der Nähe der Fenster sollten bei 60°C gewaschen werden
  • Vorbeugend nach der Reinigung die Fenster regelmäßig trocken wischen

Die Bekämpfung des Schimmels allein reicht nicht aus – entscheidend ist, die Ursachen zu beheben, damit der Schimmel nicht zurückkehrt. Dazu gehören regelmäßiges Lüften und Heizen sowie die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit.

Schimmel professionell entfernen

Wann Sie lieber einen Fachmann hinzuziehen sollten und was bei einer professionellen Schimmelentfernung zu erwarten ist.

Obwohl kleinere Schimmelflecken am Fenster gut mit Hausmitteln bekämpft werden können, gibt es Situationen, in denen die Hinzuziehung eines Fachmanns unvermeidbar ist. Die professionelle Schimmelbekämpfung ist zwar mit höheren Kosten verbunden, bietet aber Sicherheit und nachhaltige Ergebnisse.

Wann einen Fachmann beauftragen?

In folgenden Fällen sollten Sie die Schimmelentfernung Profis überlassen:

  • Größere befallene Flächen (mehr als 0,5 m²)
  • Wiederkehrender Schimmelbefall trotz eigener Reinigungsversuche
  • Schimmel im Mauerwerk oder tief in Baumaterialien
  • Schwarzer Schimmel (potenziell besonders gesundheitsgefährdend)
  • Allergiker oder gesundheitlich gefährdete Personen im Haushalt
  • Unklare Ursache des Schimmelbefalls
  • Vermutete bauliche Mängel als Ursache
  • Versicherungs- oder Mietrechtliche Gründe
  • Schäden an den Fensterdichtungen oder im Rahmen

Was kostet die professionelle Schimmelbeseitigung?

Die Kosten für die professionelle Schimmelbekämpfung sind abhängig von mehreren Faktoren:

  • Ausmaß des Befalls: 50-100 € für kleinere Flächen, bis zu mehreren tausend Euro bei großflächigem Befall
  • Art der notwendigen Maßnahmen: Einfache Reinigung vs. aufwendige Sanierungsarbeiten
  • Notwendigkeit einer Laboruntersuchung: 100-300 € zusätzlich
  • Regionale Preisunterschiede

Viele Fachbetriebe bieten eine kostenlose Erstberatung oder Kostenschätzung an. Es lohnt sich, mehrere Angebote einzuholen.

Ablauf einer professionellen Schimmelbeseitigung

  1. Erstbegehung und Analyse
    • Begutachtung des Schimmelbefalls
    • Feuchtigkeitsmessungen
    • Evtl. Entnahme von Proben zur Laboruntersuchung
    • Ursachenanalyse (z.B. mit Thermografie-Kamera zur Identifikation von Wärmebrücken)
  2. Erstellung eines Sanierungskonzepts
    • Festlegung der Maßnahmen
    • Kostenvoranschlag
    • Zeitplanung
  3. Vorbereitung der Schimmelbeseitigung
    • Abkleben und Abschotten des Arbeitsbereichs
    • Schutz von Möbeln und anderen Gegenständen
    • Installation von Luftreinigern oder Unterdruckgeräten
  4. Durchführung der Schimmelbeseitigung
    • Mechanische Entfernung des sichtbaren Schimmels
    • Tiefenreinigung betroffener Materialien
    • Einsatz spezieller Schimmelbekämpfungsmittel
    • Bei Bedarf Austausch befallener Materialien (z.B. Fensterdichtungen)
  5. Nachbehandlung und Prävention
    • Auftragen von pilzhemmenden Beschichtungen
    • Installation von Belüftungssystemen, falls notwendig
    • Behebung baulicher Mängel (z.B. Wärmebrücken)
  6. Erfolgskontrolle
    • Abschließende Messungen
    • Evtl. erneute Probennahme

Worauf bei der Auswahl eines Fachbetriebs achten?

  • Qualifikationen und Zertifizierungen (z.B. Sachkundenachweis für Schimmelsanierung)
  • Erfahrung und Referenzen im Bereich Schimmelbeseitigung
  • Detailliertes Angebot mit transparenter Kostenkalkulation
  • Verwendung geprüfter und zugelassener Verfahren und Materialien
  • Nachhaltige Konzepte zur Schimmelprävention
  • Beratung zu weiteren präventiven Maßnahmen

Kann ich die Kosten von der Versicherung erstattet bekommen?

In bestimmten Fällen übernimmt die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung die Kosten für die Schimmelbeseitigung:

  • Bei Schimmelbefall durch plötzlich auftretende Wasserschäden (z.B. Rohrbruch)
  • Bei Elementarschäden (z.B. Hochwasser)

Nicht übernommen werden in der Regel Kosten bei:

  • Schimmelbefall durch Kondensationsfeuchte (falsches Lüften)
  • Allmählich entstandenen Schäden (z.B. durch undichte Dächer über längere Zeit)
  • Baufeuchte in Neubauten

Dokumentieren Sie den Schaden immer gut mit Fotos und informieren Sie Ihre Versicherung umgehend.

Mietrechtliche Aspekte

Bei Mietwohnungen ist oft nicht klar, wer für die Kosten der Schimmelbeseitigung aufkommen muss:

  • Vermieter haftet bei baulichen Mängeln (z.B. undichtes Dach, Wärmebrücken)
  • Mieter kann haftbar sein bei nachweislich falschem Lüftungs- und Heizverhalten

Bei Schimmelbefall in Mietwohnungen empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  1. Schimmelbefall dokumentieren (Fotos)
  2. Vermieter schriftlich informieren und Beseitigung verlangen
  3. Bei Uneinigkeit: Gutachten zur Ursachenfeststellung

Eine neutrale Expertise kann hier oft helfen, teure Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

Fenster richtig lüften zur Vorbeugung

Richtiges Lüftungsverhalten spielt eine entscheidende Rolle bei der Schimmelprävention. Erfahren Sie, wie Sie durch korrektes Stoßlüften Kondenswasser und damit Schimmelbildung verhindern können.

Die effektivste Methode zur Schimmelvermeidung an Fenstern ist richtiges und regelmäßiges Lüften. Auch wenn moderne Fenster heute wesentlich dichter sind als früher, lässt sich durch eine gute Lüftungsroutine die Feuchtigkeit in der Raumluft kontrollieren und Schimmelbildung vorbeugen.

Die Grundlagen des richtigen Lüftens

Stoßlüften statt Kippen

Die goldene Regel der Schimmelprävention: Stoßlüften ist deutlich effektiver als Kipplüften! Das Fenster vollständig zu öffnen sorgt für einen schnellen und kompletten Luftaustausch, während gekippte Fenster zu unzureichendem Luftaustausch und Auskühlung der Fensterbereiche führen können. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) kann richtiges Lüften die Konzentration von Schimmelsporen in der Raumluft um bis zu 90% reduzieren.

Vorteile des Stoßlüftens:

  • Schneller und vollständiger Luftaustausch
  • Keine starke Auskühlung der Wände
  • Energiesparender als stundenlanges Kipplüften
  • Beseitigt Feuchtigkeit effektiver

Die richtige Lüftungsdauer

Je nach Jahreszeit variiert die optimale Lüftungsdauer:

Jahreszeit Optimale Lüftungsdauer pro Lüftungsvorgang
Winter 3-5 Minuten
Frühling/Herbst 5-10 Minuten
Sommer 15-30 Minuten

Die kurze Lüftungsdauer im Winter mag überraschen, aber kalte Winterluft kann beim Erwärmen mehr Feuchtigkeit aufnehmen als warme Sommerluft. Daher ist der Luftaustausch im Winter besonders effizient.

Querlüften für maximale Effizienz

Besonders effektiv ist das sogenannte Querlüften (Durchzug), bei dem gegenüberliegende Fenster gleichzeitig geöffnet werden. Der entstehende Luftstrom sorgt für einen kompletten Luftaustausch in kürzester Zeit.

So geht’s:

  1. Fenster in gegenüberliegenden Räumen öffnen
  2. Alle Zimmertüren öffnen
  3. 2-3 Minuten Durchzug entstehen lassen
  4. Fenster wieder schließen

Lüftungsfrequenz: Wie oft sollte gelüftet werden?

Die ideale Lüftungsfrequenz hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Standard-Empfehlung:

  • Morgens nach dem Aufstehen: 5-10 Minuten
  • Mittags: 5 Minuten
  • Nachmittags: 5 Minuten
  • Vor dem Schlafengehen: 5-10 Minuten

Erhöhen Sie die Lüftungsfrequenz bei:

  • Hoher Personenanzahl im Raum
  • Nach dem Duschen oder Baden (unmittelbar danach lüften!)
  • Während und nach dem Kochen
  • Nach dem Wischen oder Putzen
  • Bei Wäschetrocknen in der Wohnung

Praktischer Tipp: Ein Hygrometer (Luftfeuchtigkeitsmessgerät) kann helfen, die optimale Lüftungsfrequenz für Ihre individuelle Wohnsituation zu ermitteln. Streben Sie eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% an.

Spezielle Lüftungstipps für verschiedene Räume

Schlafzimmer

  • Morgens nach dem Aufstehen gründlich lüften (5-10 Minuten)
  • Bei Kondenswasser am Fenster umgehend trocken wischen
  • Bett nach dem Aufstehen zurückschlagen, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen
  • Kleiderschrank etwas von der Wand abrücken (ca. 5-10 cm)

Badezimmer

  • Nach dem Duschen oder Baden sofort intensiv lüften
  • Nassbereich mit einem Wischer oder Tuch trocken wischen
  • Badezimmertür während des Badens/Duschens schließen
  • Bei Badezimmern ohne Fenster Lüfter verwenden und Tür nach der Nutzung offenstehen lassen

Küche

  • Beim Kochen immer mit Deckel kochen (reduziert die Dampfentwicklung)
  • Während des Kochens oder unmittelbar danach lüften
  • Dunstabzugshaube nutzen (idealerweise mit Abluft nach draußen)
  • Bei Spülmaschinen nach Programmende Tür nur leicht öffnen

Lüften bei Abwesenheit

Auch bei längerer Abwesenheit sollte für ausreichende Luftzirkulation gesorgt werden:

  • Bei mehrtägiger Abwesenheit Heizung nicht komplett ausschalten (ca. 15°C)
  • Bei längerer Abwesenheit jemanden bitten, regelmäßig zu lüften
  • Keine Möbel direkt an Außenwände stellen
  • Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen halten

Moderne Hilfsmittel zur Lüftungsunterstützung

Neben manuellem Lüften gibt es technische Hilfsmittel, die den Luftaustausch unterstützen können:

  • Fensterlüfter: Werden in oder am Fenster montiert und sorgen für kontinuierlichen Luftaustausch
  • Hygrostat-gesteuerte Lüfter: Schalten sich automatisch bei erhöhter Luftfeuchtigkeit ein
  • Dezentrale Lüftungsanlagen: Können nachträglich eingebaut werden und sorgen für kontrollierten Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung
  • Smart-Home-Systeme: Messen Luftfeuchtigkeit und erinnern an das Lüften

Häufige Fehler beim Lüften

Vermeiden Sie diese typischen Lüftungsfehler:

  • Zu kurzes Lüften: Feuchtigkeit wird nicht vollständig abtransportiert
  • Dauerhaftes Kipplüften: Kühlt die Wände aus und erhöht das Schimmelrisiko
  • Lüften bei laufender Heizung: Verschwendet Heizenergie
  • Fensterbänke vollstellen: Verhindert Luftzirkulation
  • Vorhänge permanent geschlossen halten: Begünstigt Feuchteansammlung
  • Räume ungeheizt lassen: Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen

Mit der richtigen Lüftungsstrategie können Sie nicht nur Schimmelbildung an Ihren Fenstern effektiv vorbeugen, sondern auch für ein gesünderes Raumklima sorgen und langfristig Heizkosten sparen. Bedenken Sie: Richtiges Lüften kostet zwar kurzzeitig etwas Heizenergie, erspart Ihnen aber teure Schimmelsanierungen und gesundheitliche Probleme.

Schimmel an Kunststofffenstern und Fensterrahmen

Kunststofffenster haben ihre eigenen Herausforderungen bei der Schimmelbekämpfung. Hier finden Sie spezielle Tipps für unterschiedliche Materialien.

Schimmel kann an verschiedenen Teilen des Fensters auftreten, wobei jedes Material seine eigenen Herausforderungen bei der Schimmelbekämpfung mit sich bringt. Besonders häufig sind Kunststofffenster und die verschiedenen Arten von Fensterrahmen betroffen, da diese oft Kältebrücken bilden oder in Ecken und Falzen Feuchtigkeit speichern können.

Schimmel an Kunststofffenstern (PVC-Fenstern)

Kunststofffenster sind in deutschen Haushalten weit verbreitet. Obwohl sie im Vergleich zu Holzfenstern eigentlich weniger anfällig für Schimmel sein sollten, können auch sie Probleme bekommen.

Typische Problemzonen bei Kunststofffenstern:

  1. Dichtungen und Falze: Hier sammelt sich oft Kondenswasser, das nicht abtrocknen kann
  2. Fensterlaibungen: Die Übergänge zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk
  3. Ecken des Rahmens: Hier kann sich Feuchtigkeit sammeln
  4. Rollladenkästen: Oft unzureichend isoliert und daher Kältebrücken

Besonderheiten bei der Schimmelentfernung:

  • Kunststoffoberflächen sind unempfindlicher gegen Reinigungsmittel als andere Materialien
  • Für die Oberflächenreinigung eignen sich die zuvor genannten Hausmittel wie Essig oder Wasserstoffperoxid
  • Wichtig: Keine Scheuermittel verwenden, da diese die Oberfläche aufrauen und dadurch neue Angriffsflächen für Schimmel schaffen
  • Nach der Reinigung die Oberflächen mit einem trockenen, weichen Tuch polieren

Wartungs- und Pflegetipps für Kunststofffenster:

  • Dichtungen mindestens einmal jährlich mit Silikonspray behandeln
  • Regelmäßig in den Falzen auf Feuchtigkeit und Schmutzansammlungen prüfen
  • Bei älteren Kunststofffenstern die Dichtungen auf Risse und Verhärtungen überprüfen und ggf. austauschen
  • Wasserablaufkanäle (kleine Löcher an der Unterseite des Rahmens) freihalten, damit Kondenswasser abfließen kann

Schimmel an Holzfensterrahmen

Holzfenster sind natürlicher und optisch oft ansprechender als Kunststofffenster, aber deutlich anfälliger für Schimmelbefall.

Besonderheiten des Materials:

  • Holz ist hygroskopisch – es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab
  • Unbehandeltes oder schlecht versiegeltes Holz bietet einen idealen Nährboden für Schimmelpilze
  • Holzfenster entwickeln oft tiefergehenden Schimmelbefall, der bis ins Innere des Materials vordringen kann

Schimmelentfernung bei Holzfenstern:

  1. Oberflächenschimmel kann wie oben beschrieben mit Hausmitteln behandelt werden
  2. Bei tieferem Befall ist mehr Aufwand nötig:
    • Betroffene Stellen leicht anschleifen (mit Staubmaske!)
    • Mit einem fungiziden Holzschutzmittel behandeln
    • Nach dem Trocknen neu versiegeln (lackieren oder ölen)
  3. Bei massivem Schimmelbefall oder Fäulniserscheinungen:
    • Betroffene Holzteile müssen ggf. ausgetauscht werden
    • In diesem Fall unbedingt einen Fachbetrieb beauftragen

Pflege- und Wartungstipps für Holzfenster:

  • Holzfensterrahmen sollten alle 2-3 Jahre neu gestrichen oder geölt werden
  • Witterungsseite (meist Süd-West) jährlich auf Beschädigungen prüfen
  • Auf Risse in der Versiegelung achten, besonders an den unteren Ecken
  • Holzfenster benötigen regelmäßige Pflege mit speziellen Holzpflegemitteln

Schimmel an Aluminium- und Metallfenstern

Metallfensterrahmen selbst sind zwar nicht anfällig für Schimmelbefall, aber durch ihre gute Wärmeleitfähigkeit bilden sie oft Kältebrücken, an denen sich Kondenswasser und in der Folge Schimmel bilden kann.

Typische Problemzonen:

  • Übergänge zwischen Metall und anderen Materialien
  • Dichtungen und Anschlüsse
  • Innere thermische Trennung (bei älteren Metallfenstern oft unzureichend)

Reinigung und Schimmelentfernung:

  • Metalloberflächen sind robust gegenüber den meisten Reinigungsmitteln
  • Besonders auf die Dichtungen und Übergänge achten, da hier der Schimmel meist beginnt
  • Nach der Reinigung gründlich trocknen, da Metallrahmen durch ihre Kälte Feuchtigkeit “anziehen”

Fensterdichtungen und Schimmel

Unabhängig vom Rahmenmaterial sind die Dichtungen ein kritischer Punkt bei allen Fensterarten:

  • Sie bilden oft den ersten Ansatzpunkt für Schimmelbildung
  • Alte oder beschädigte Dichtungen können zu Zugluft und Kältebrücken führen
  • Dort, wo Dichtungen nicht mehr richtig abdichten, kann warme Raumluft auf kalte Oberflächen treffen und kondensieren

Reinigung von Fensterdichtungen:

  1. Dichtungen mit milder Seifenlösung oder verdünntem Essigwasser abwischen
  2. Mit klarem Wasser nachspülen
  3. Gründlich abtrocknen
  4. Mit Talkum oder speziellem Dichtungspflegemittel behandeln, um sie geschmeidig zu halten

Wann sollten Dichtungen ausgetauscht werden?

  • Bei sichtbaren Rissen oder Verhärtungen
  • Wenn sie nicht mehr elastisch sind
  • Bei dauerhaften Verfärbungen durch Schimmel
  • Wenn sie sich vom Rahmen lösen

Präventionsmaßnahmen für alle Fensterarten

Unabhängig vom Material gibt es einige grundlegende Maßnahmen, die Schimmelbildung an allen Fenstertypen vorbeugen:

  1. Regelmäßige Inspektion der Fenster, besonders in den Ecken und Falzen
  2. Kondenswasser sofort entfernen, statt es verdunsten zu lassen
  3. Luftfeuchtigkeit im Raum kontrollieren (idealerweise 40-60%)
  4. Möbel mit Abstand zu Außenwänden und Fenstern platzieren
  5. Vorhänge nicht direkt über der Heizung und nicht zu nah am Fenster aufhängen
  6. Fensterbankinnenseite freihalten, um Luftzirkulation zu ermöglichen

Mit diesen spezifischen Maßnahmen für die verschiedenen Fenstermaterialien können Sie Schimmelbildung gezielt bekämpfen und langfristig vermeiden. Bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Problemen sollten Sie jedoch einen Fachmann hinzuziehen, da möglicherweise tieferliegende bauliche Probleme die Ursache sein könnten.

Feuchtigkeit am Fenster messen und überwachen

Mit den richtigen Messgeräten behalten Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick und können frühzeitig gegensteuern, bevor Schimmel entsteht.

Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren zur Vermeidung von Schimmelbildung. Mit den richtigen Messmethoden können Sie problematische Bedingungen erkennen, bevor es zu sichtbarem Schimmelbefall kommt.

Hygrometer – Das wichtigste Messinstrument

Ein Hygrometer ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Haushalt, in dem Feuchtigkeitsprobleme auftreten oder verhindert werden sollen.

Arten von Hygrometern:

  • Analoge Hygrometer: Günstig und ohne Stromversorgung einsetzbar, aber oft weniger genau
  • Digitale Hygrometer: Bieten präzisere Messungen, häufig mit zusätzlicher Temperaturanzeige
  • Datenlogger: Speichern Messwerte über einen längeren Zeitraum und ermöglichen Trendanalysen

Empfohlene Messwerte:

Raum Optimale relative Luftfeuchtigkeit Kritischer Wert
Wohnräume 40-60% >65%
Schlafzimmer 40-60% >65%
Badezimmer 50-70% (temporär) >75% dauerhaft
Keller 50-65% >70%

Richtige Positionierung des Hygrometers:

  • Platzieren Sie das Gerät nicht direkt über Heizkörpern oder in der Nähe von Fenstern
  • Idealerweise in etwa 1,5 Metern Höhe für repräsentative Raumluftmessungen
  • In Problembereichen zusätzliche Messungen in Ecken oder an kühlen Außenwänden durchführen

Taupunktmessung – Kondensation verstehen und vermeiden

Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der Wasserdampf zu kondensieren beginnt. An Fenstern ist diese Kenntnis besonders wichtig.

Bestimmung des Taupunkts:

  • Spezielle Taupunktmesser messen Lufttemperatur und -feuchtigkeit gleichzeitig
  • Taupunkt-Rechner sind auch online verfügbar

Praktische Anwendung:

  1. Messen Sie die Oberflächentemperatur Ihrer Fenster mit einem Infrarotthermometer
  2. Vergleichen Sie diese mit dem aktuellen Taupunkt
  3. Liegt die Fenstertemperatur unter dem Taupunkt, wird sich Kondenswasser bilden

Smart-Home-Lösungen zur Feuchtigkeitsüberwachung

Moderne Technologie erleichtert die Überwachung der Luftfeuchtigkeit erheblich:

  • WLAN-fähige Messgeräte senden Daten an Smartphones und warnen bei kritischen Werten
  • Automatisierte Lüftungssysteme können auf Basis der Luftfeuchtigkeitsdaten gesteuert werden
  • Smart-Home-Systeme ermöglichen die Integration von Heizung, Lüftung und Feuchtigkeitskontrolle

Beliebte Smart-Hygrometer und ihre Funktionen:

Gerät Funktionen Preisspanne
Netatmo Wetterstation Luftfeuchtigkeit, Temperatur, CO2, Langzeiterfassung 150-180€
ThermoPro TP50 Bluetooth-Verbindung, Historie, Alarmfunktion 20-30€
Govee H5051 App-Steuerung, Datenexport, mehrere Sensoren koppelbar 30-50€
Eve Room HomeKit-kompatibel, VOC-Messung, E-Ink-Display 90-120€

Feuchtigkeitsmessung direkt am Baumaterial

Neben der Luftfeuchtigkeit kann auch die Materialfeuchte gemessen werden:

  • Elektrische Widerstandsmessung: Misst den elektrischen Widerstand, der sich mit dem Feuchtegehalt ändert
  • Kapazitive Messgeräte: Berührungslose Messung der oberflächennahen Materialfeuchte
  • CM-Methode: Professionelles Verfahren zur präzisen Bestimmung der Materialfeuchte

Für eine erste Einschätzung eignen sich günstige Feuchtemessgeräte aus dem Baumarkt (ca. 20-40€). Bei wiederkehrendem Schimmelbefall sollte jedoch eine professionelle Messung durchgeführt werden.

Natürliche Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit

Auch ohne Messgeräte gibt es Warnsignale für zu hohe Luftfeuchtigkeit:

  • Beschlagene Fenster über längere Zeit
  • Feuchte Flecken an Wänden oder Decken
  • Muffiger oder modrig-feuchter Geruch
  • Sich wellende Tapeten oder aufquellende Holzteile
  • Salzausblühungen an Mauerwerk (weiße kristalline Ablagerungen)

Weitere Informationen zur korrekten Feuchtigkeitsmessung finden Sie beim Umweltbundesamt.

Baumängel als Ursache erkennen

Nicht immer ist falsches Lüften der Grund für Schimmelbildung. Erfahren Sie, wann bauliche Mängel die Ursache sein könnten und was Sie dagegen tun können.

Wenn trotz korrekten Lüftungs- und Heizverhaltens immer wieder Schimmel am Fenster auftritt, könnten bauliche Mängel die Ursache sein. Diese zu erkennen ist wichtig, um das Problem nachhaltig zu lösen.

Typische bauliche Mängel als Schimmelursache

Die häufigsten baulichen Defekte, die zu Schimmelbildung an Fenstern führen, sind:

Baumangel Erkennungsmerkmale Mögliche Folgen
Wärmebrücken Kalte Stellen an sonst warmen Flächen, meist an Ecken oder Übergängen Kondensation, Schimmelbildung
Fehlerhafte Fensterinstallation Zugluft, ungleichmäßiges Schließen, sichtbare Spalten Kälteeintrag, Kondensation
Mangelhafte Dämmung Außenwände kühlen schnell aus, hoher Heizenergieverbrauch Temperaturunterschiede, Tauwasserbildung
Undichte Anschlussfugen Zugluft, Pfeifen bei Wind, sichtbare Risse Feuchteeintrag, Schimmelbildung
Fehlerhafte Fensterbank-Montage Wasseransammlung, eindringende Nässe Dauerhaft erhöhte Materialfeuchte

Besonders kritische Bereiche:

  • Fensterlaibungen (Übergänge zwischen Fenster und Wand)
  • Rollladenkästen (oft unzureichend gedämmt)
  • Fensteranschlüsse zum Mauerwerk
  • Fensterbänke und deren Anschlüsse

Thermografie – Wärmebrücken sichtbar machen

Eine der effektivsten Methoden, um Wärmebrücken und Baumängel zu identifizieren, ist die Thermografie:

  • Funktionsweise: Infrarotkamera macht Temperaturunterschiede an Oberflächen sichtbar
  • Beste Zeit: Messung im Winter bei großem Temperaturunterschied zwischen innen und außen
  • Interpretation: Blaue/violette Bereiche zeigen Kältestellen, rot/gelb sind Wärmequellen
  • Kosten: Professionelle Thermografie durch Sachverständige kostet ca. 250-500€

Manche Energieberater bieten Thermografie als Teil einer umfassenden Gebäudeanalyse an. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) bietet hierzu Informationen und Expertensuche an.

Wann einen Bausachverständigen hinzuziehen?

In folgenden Fällen sollten Sie einen Experten konsultieren:

  • Wiederholter Schimmelbefall trotz angemessener Lüftung und Heizung
  • Schimmel tritt an mehreren Stellen im Gebäude auf
  • Nach Renovierungen oder energetischen Sanierungen auftretende Probleme
  • Bei Mietrechtsstreitigkeiten wegen Schimmel
  • Bei vermuteten schwerwiegenden baulichen Mängeln

Was ein Gutachter tut:

  1. Bestandsaufnahme mit visueller Inspektion
  2. Messung von Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Materialfeuchte
  3. Ggf. Thermografie und weitere Spezialuntersuchungen
  4. Analyse der Bausubstanz und -konstruktion
  5. Erstellung eines Gutachtens mit Sanierungsempfehlungen

Qualifizierte Sachverständige finden Sie über die Architektenkammer oder den TÜV.

Sanierungsmöglichkeiten bei baulichen Mängeln

Je nach identifiziertem Problem gibt es unterschiedliche Lösungsansätze:

Für Fenster und Fensterumfeld:

  • Nachträgliche Abdichtung der Anschlussfugen
  • Installation von gedämmten Fensterlaibungen
  • Dämmung von Rollladenkästen
  • Erneuerung der Fensterbänke mit korrekter Wärmebrückenfreiheit

Für umfassendere Probleme:

  • Innendämmung von Außenwänden (bei denkmalgeschützten Fassaden)
  • Außendämmung (WDVS – Wärmedämmverbundsystem)
  • Installation kontrollierter Lüftungssysteme

Die Kosten variieren je nach Maßnahme erheblich – von wenigen hundert Euro für einfache Abdichtungsarbeiten bis zu mehreren tausend Euro für umfassende Dämmmaßnahmen.

Fördermöglichkeiten für energetische Sanierung

Bei größeren Sanierungsmaßnahmen können Fördermittel beansprucht werden:

  • KfW-Programme für energieeffizientes Bauen und Sanieren
  • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
  • Länder- und kommunale Programme

Informieren Sie sich auf dem Förderportal des Bundes über aktuelle Angebote.

Rechtliche Aspekte bei Mietwohnungen

Bei Schimmelproblemen in Mietobjekten stellt sich die Frage der Verantwortlichkeit:

  • Vermieterpflicht: Beseitigung von Baumängeln (z.B. undichte Fenster, Wärmebrücken)
  • Mieterpflicht: Angemessenes Heiz- und Lüftungsverhalten

Vorgehen bei Schimmel in der Mietwohnung:

  1. Schimmelbefall dokumentieren (Fotos mit Datum)
  2. Vermieter schriftlich informieren (Einschreiben mit Rückschein)
  3. Angemessene Frist zur Mängelbeseitigung setzen
  4. Bei Untätigkeit: Mietminderung prüfen (vorher rechtlichen Rat einholen!)

Der Deutsche Mieterbund bietet hierzu weiterführende Informationen und Beratung an.

Richtig heizen gegen Schimmel

Neben dem Lüften spielt auch das richtige Heizverhalten eine wichtige Rolle bei der Schimmelvermeidung, besonders in den Wintermonaten.

Eine konstante, angemessene Raumtemperatur ist entscheidend für die Vermeidung von Kondensation und Schimmel an Fenstern. Dabei geht es nicht nur darum, wie warm geheizt wird, sondern auch wie gleichmäßig und in welchen Räumen.

Optimale Raumtemperaturen zur Schimmelvermeidung

Die richtige Temperatur variiert je nach Raumnutzung und persönlichem Wohlfühlfaktor:

Raum Empfohlene Temperatur Minimumtemperatur (auch bei Abwesenheit)
Wohnzimmer 20-22°C 16°C
Schlafzimmer 16-18°C 14°C
Badezimmer 22-24°C 16°C
Küche 18-20°C 16°C
Flur 15-18°C 14°C
Kinderzimmer 20-22°C 16°C
Arbeitszimmer 20-22°C 16°C
Gästeraum (ungenutzt) 14°C

Wichtig: Auch bei längerer Abwesenheit sollte die Temperatur nicht unter die Minimumwerte fallen. Ein vollständiges Auskühlen der Wohnung begünstigt die Schimmelbildung!

Gleichmäßiges vs. punktuelles Heizen

Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass punktuelles, starkes Heizen energieeffizienter ist als konstantes, gleichmäßiges Heizen.

Vorteile gleichmäßigen Heizens:

  • Wände und Einrichtungsgegenstände kühlen nicht aus
  • Weniger Temperaturunterschiede = weniger Kondensationsgefahr
  • Insgesamt geringerer Energieverbrauch als beim Wiederaufheizen ausgekühlter Räume

Richtiges Vorgehen:

  • Heizung auch in ungenutzten Räumen nicht komplett abschalten
  • Temperaturdifferenz zwischen Räumen sollte nicht mehr als 5°C betragen
  • Türen zwischen stark unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen halten

Die Verbraucherzentrale bietet weitere nützliche Tipps zum energiesparenden und schimmelvorbeugenden Heizen.

Optimale Heizkörperplatzierung

Die Position der Heizkörper hat erheblichen Einfluss auf die Schimmelprävention:

  • Ideale Platzierung: Unter dem Fenster – warme Luft steigt auf und bildet einen “Wärmevorhang” vor dem Fenster
  • Freier Luftstrom: Keine langen Vorhänge vor Heizkörpern, keine Möbel davor platzieren
  • Heizkörpernischen: Falls vorhanden, mit Reflexionsfolie ausstatten, um Wärmeverlust zu minimieren

Bei Neubauten oder Renovierungen kann die Installation von Fußbodenheizungen vorteilhaft sein, da diese für gleichmäßigere Wärmeverteilung sorgen.

Energiesparende Heizstrategien ohne Schimmelrisiko

Energieeffizientes Heizen und Schimmelvermeidung müssen kein Widerspruch sein:

Smarte Thermostate und Heizungssteuerung:

  • Programmierbare Thermostate für zeitgesteuerte Temperaturregelung
  • Smart-Home-Steuerung mit automatischer Absenkung bei Abwesenheit
  • Einzelraumregelung für bedarfsgerechtes Heizen

Effiziente Nutzung vorhandener Heizungen:

  • Regelmäßige Wartung der Heizungsanlage
  • Hydraulischer Abgleich für gleichmäßige Wärmeverteilung
  • Entlüften der Heizkörper vor der Heizperiode
  • Reflektionsfolie hinter Heizkörpern an Außenwänden

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bietet umfangreiche Informationen zu Energieeffizienz und Fördermöglichkeiten.

Verschiedene Heizsysteme und ihre Eignung zur Schimmelvermeidung

Nicht alle Heizungssysteme sind gleichermaßen zur Schimmelvermeidung geeignet:

Heizsystem Vorteile Nachteile Schimmelrisiko
Zentralheizung mit Heizkörpern Schnelles Aufheizen, individuelle Regelung Staubaufwirbelung, ungleichmäßige Wärmeverteilung Mittel
Fußbodenheizung Gleichmäßige Wärmeverteilung, keine Staubaufwirbelung Langsames Reagieren, höhere Installationskosten Niedrig
Infrarotheizung Schnelles Aufheizen, direkte Wärme Punktuelle Wärmequelle, hohe Stromkosten Mittel bis hoch
Nachtspeicherheizung Kostengünstig bei Nachtstrom Ungleichmäßige Wärmeabgabe, schwer regulierbar Hoch
Gasheizung mit Therme Flexible Regelung, effizient Wartungsintensiv Niedrig bis mittel
Wärmepumpe Energieeffizient, gleichmäßige Wärme Hohe Anschaffungskosten Niedrig

Besonderheiten bei älteren Gebäuden:

  • Größere Temperaturschwankungen durch schlechtere Dämmung
  • Höherer Heizbedarf für gleichmäßige Temperaturen
  • Mehr Aufmerksamkeit für problematische Bereiche (Außenecken, Fensterlaibungen)

Spezielle Heiztipps für häufig betroffene Räume

Schlafzimmer:

  • Konstante Temperatur von mindestens 16°C auch nachts
  • Morgens nach dem Aufstehen kurz stoßlüften und anschließend aufheizen
  • Bett nicht direkt an die Außenwand stellen

Badezimmer:

  • Vor dem Duschen/Baden bereits aufheizen
  • Nach dem Duschen/Baden Heizung anlassen, bis Feuchtigkeit abgelüftet ist
  • Bei häufigen Schimmelproblemen: Zusätzliche elektrische Heizlüfter in Erwägung ziehen

Selten genutzte Räume:

  • Grundtemperatur von 14-16°C halten
  • Türen zu wärmeren Räumen geschlossen halten
  • Regelmäßig lüften, auch wenn der Raum nicht genutzt wird

Weitere umfassende Informationen zum richtigen Heizen gegen Schimmel finden Sie beim Institut für Wohnen und Umwelt.

Mit der richtigen Kombination aus angemessenem Heizen, regelmäßigem Lüften und der Kontrolle der Luftfeuchtigkeit können Sie Schimmelbildung an Ihren Fenstern wirksam vorbeugen – und dabei gleichzeitig Energiekosten sparen.

Fazit:

Die Entfernung von Schimmel an Fenstern erfordert ein systematisches Vorgehen und die Behebung der Ursachen. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

Maßnahme Kurzfristiger Nutzen Langfristiger Nutzen Aufwand
Hausmittel zur Schimmelentfernung Sofortige Beseitigung sichtbaren Schimmels Gering, wenn Ursachen nicht behoben werden Niedrig
Richtiges Lüften Sofortige Reduktion der Luftfeuchtigkeit Nachhaltige Schimmelprävention Niedrig
Optimale Heizstrategie Vermeidung von Kondensation Langfristige Schimmelprävention, Energieeinsparung Mittel
Feuchtigkeit überwachen Früherkennung kritischer Werte Gezieltes Eingreifen möglich Niedrig
Baumängel beheben Je nach Maßnahme Dauerhafte Beseitigung struktureller Ursachen Hoch

Schimmel am Fenster sollte niemals ignoriert werden, da er nicht nur ästhetisch stört, sondern auch gesundheitliche Risiken birgt und auf tieferliegende Probleme hinweisen kann. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen und einer raschen Bekämpfung bei ersten Anzeichen können Sie ein gesundes Wohnklima schaffen und Ihre Fenster langfristig schimmelfrei halten.

Weiterführende Informationen

Mit Fenster030 entscheiden Sie sich für:

  • Kompetente Beratung durch erfahrene  Experten
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Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch und entdecken Sie die Vielfalt unseres Angebots. Ob Garagentor Neuinstallation, Austausch bestehender Systeme oder spezielle Maßanfertigungen – wir freuen uns darauf, Sie bei Ihrem Projekt zu unterstützen.

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